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Berichte vom
Deutschlandtreffen der Ostpreußen
−  Ostpreußen bleibt  −

Messe Berlin - 10. und 11. Mai 2008


Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung Ausgabe 20/08 vom 17.05.2008


»Das Wissen um das, was war«
Laudatio: Wulf Dietrich Wagner wurde mit dem Kulturpreis für Wissenschaft ausgezeichnet
von Silke Osman

Nur das Wissen, um das, was war, kann uns zeigen, wie zu formen sein wird und wie nicht; die Formen der Landschaft sind wiederzuentdecken, das Wachsen aus dem Boden, der Geschichte zu neuer Kultur“, hat Wulf Dietrich Wagner in einer seiner frühen Veröffentlichungen einmal geschrieben. Dieses Motto scheint über dem Leben des Mannes zu stehen, der in diesem Jahr ausgezeichnet werden soll. „Das Wissen um das, was war“, danach hat Wulf Dietrich Wagner stets gestrebt. Und so hat er mit seinem unermüdlichen Wirken gezeigt, daß nicht alles verloren ist, daß nicht alles verschüttet wurde durch die Willkür der Menschen.

Wulf Dietrich Wagner wurde am 10. Mai 1969 in Mannheim geboren. Er wuchs in Oedingen auf und besuchte das Gymnasium in Bonn-Bad Godesberg. Bereits als Schüler begann er mit seinen Forschungen zu pommerschen und ostpreußischen Bauernhöfen und Gutshäusern und veröffentliche erste Ergebnisse in den Periodika der ostdeutschen Kreisgemeinschaften. Nach dem Abitur und der Bundeswehr nahm er 1989 sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Karlsruhe auf, das er 1996 mit einer selbstgewählten Diplomarbeit zum Wiederaufbau der Dominsel in Königsberg erfolgreich abschloß. 1995 erfolgte sein Umzug nach Berlin. Eine Anstellung als Architekt in einem großen Ingenieurbüro gab er nach kurzer Zeit wieder auf, um sich fortan ausschließlich seinen grundlegenden Forschungen zur ostpreußischen Gütergeschichte widmen zu können. Dies geschah und geschieht unter Zurückstellung eigener wirtschaftlicher Interessen. In der Wochenzeitung Das Ostpreußenblatt und in den Heimatbriefen der ostpreußischen Kreisgemeinschaften veröffentlichte Wagner Aufrufe, in denen er die Bewohner der Güter – vom adeligen Rittergutsbesitzer bis hin zu den Instleuten – aufrief, ihm Informationen über das alltägliche Leben auf den Gütern und insbesondere über die Inneneinrichtungen der Häuser zu übermitteln. Auf dieser Grundlage fertigte er maßstabsgetreue Rekonstruktionszeichnungen an, die mit ihren detaillierten Hinweisen zur Inneneinrichtung und zum Haushalt ein getreues und in dieser Form vollkommen neues Bild der hohen Wohnkultur in den ostpreußischen Gutshäusern vermittelte. Aus Anlaß des Preußenjahres 2001 konnte er erstmals einem größeren Publikum mit der Ausstellung „Stationen einer Krönungsreise – Schlösser und Gutshäuser in Ostpreußen“ und dem gleichnamigen gedruckten Katalog die Ergebnisse seiner Forschungen vorstellen. Diese Ausstellung war unter anderem auch 2002 beim Deutschlandtreffen der LO in Leipzig zu sehen.

In der Folgezeit widmete er sich im Rahmen seiner Promotion der Erforschung des Königsberger Stadtschlosses. Eine erweiterte Fassung der Dissertation ist erst vor wenigen Wochen als Buch erschienen. Der 1. Band, herausgegeben von der Stadtgemeinschaft Königsberg und der Stiftung Königsberg im Stifterverband für die deutsche Wissenschaft, behandelt die Zeit von 1255 bis 1740, also von der Gründung bis zum Regierungsende Friedrich Wilhelms I. 2005 wurde Wagner zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr erschien sein im Auftrag der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil angefertigtes über 500 Seiten starkes Buch „Die Güter des Kreises Heiligenbeil“ und später seine ähnlich umfangreiche Publikation „Kultur im ländlichen Ostpreußen. Menschen, Geschichte und Güter im Kreis Gerdauen“. Es gibt wohl keine Region im deutschsprachigen Raum, deren Gütergeschichte so umfassend und exemplarisch erforscht ist wie die ostpreußische. Dieses Verdienst kommt allein Wulf Dietrich Wagner zu, der Ostpreußen in den Mittelpunkt seines Interesses stellte, weil nirgends sonst alles, was Menschenhand und -geist schuf, so systematisch zerstört wurde. „Überall mahnen Ruinen, doch wen stört die Klage?“, so fragte der Architekturhistoriker sich und schritt zur Tat. Das Bild einstiger blühender Kulturlandschaft vor Augen, entstanden „ein Gefühl trauriger Verbundenheit“ und die wertvollen Dokumentationen, immer mit dem unbestechlichen Blick auf die Zeit zwischen Gestern und Heute, zwischen Baugeschichte und Erhaltung und mit der Hoffnung auf neues Bauen und Wiederaufbau. Die Landsmannschaft Ostpreußen verleiht Dr. Wulf Dietrich Wagner in Anerkennung seiner einmaligen Verdienste zur Erforschung der ostpreußischen Baugeschichte den Kulturpreis für Wissenschaft 2008.

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung Ausgabe 20/08 vom 17.05.2008


»Vergeben ja, vergessen nie«
Die Autorin Hildegard Rauschenbach wurde mit dem Kulturpreis für Publizistik ausgezeichnet
von Silke Osman

Die Flucht“ oder „Die Gustloff“ waren Fernsehfilme aus jüngster Zeit, die ein großes Publikum erreicht haben. Plötzlich spricht man über die Schicksale deutscher Zivilisten während des Zweiten Weltkrieges. Während in der Öffentlichkeit lange Zeit ein Mantel des Schweigens über dieses Thema gebreitet wurde, hat eine Frau schon viel früher das Wort ergriffen und von den Schicksalen deutscher Mädchen und Frauen berichtet, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterinnen in die Sowjetunion verschleppt wurden.

Hildegard Rauschenbach, geborene Mischke, erblickte am 15. März 1926 das Licht der Welt auf dem elterlichen Bauernhof in Dickschen, Kreis Pillkallen. Das fröhliche Kind, das immer zu Streichen und allerlei Schabernack aufgelegt war, wie sie heute mit einem Schmunzeln zu erzählen weiß, besuchte die Dorfschule – für mehr reichte das Geld der Eltern nicht. Als eine Tante das junge Mädchen 1942 dann nach Königsberg holte, wo sie sich zur Musiklehrerin ausbilden lassen wollte, war Hildegard begeistert – die große Stadt, die Musik, die sie für ihr Leben liebte ... Dieser Traum aber mußte bald begraben werden: Im Januar 1944 kehrte sie nach Hause zurück, um den Eltern auf dem Hof zur Seite zu stehen; der älteste Bruder war gefallen. Im Oktober des selben Jahres mußte die Familie vor der herannahenden Roten Armee flüchten. Über Wehlau gelangte sie in den Kreis Karthaus – dort schlug das Schicksal dann unerbittlich zu: Hildegard wurde verschleppt und mußte im fernen Sibirien dreieinhalb Jahre lang Zwangsarbeit leisten. Unvorstellbare Lebensumstände, Hunger, Kälte, Heimweh, harte Arbeit standen im Lager Schadrinsk auf der Tagesordnung ... Erst 45 Jahre später gelang es ihr, sich diese Erlebnisse von der Seele zu schreiben. In dem Buch „Lager 6437, Ich war verschleppt nach Sibirien“ schildert sie ihre entbehrungsreiche Zeit im Lager. Entstanden ist ein Buch ohne Anklage, das eindrucksvoll belegt, wie sehr es Hildegard Rauschenbach gelungen ist, trotz ihres schweren Schicksals ein lebensbejahender Mensch zu bleiben. Inzwischen liegt ihr Erinnerungsbuch in erweiterter Form auch in russischer Sprache vor. Zu Schadrinsk und den heute dort lebenden Menschen hat Hildegard Rauschenbach einen intensiven Kontakt aufgebaut. „Vergeben ja, vergessen nie“ ist ihr Leitsatz bis heute, den sie auch immer wieder in Vorträgen an Schulen oder in Gesprächen mit Studenten aus aller Welt mit Leben erfüllt hat. Als eine der ersten hat sie die Schicksale deutscher Frauen und Mädchen in sowjetischer Gefangenschaft publik gemacht. Dank ihrer Initiative wurde durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Jahr 2000 auf dem Berliner Standortfriedhof in der Lilienthalstraße eine Nachbildung des Gedenksteins für die verschleppten deutschen Frauen und Mädchen aufgestellt, der zuvor in Schadrinsk am Gemeinschaftsgrab deutscher Mädchen und Frauen errichtet worden war. Im November 2001 wählte man Hildegard Rauschenbach im Rahmen der zentralen Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Berliner Reichstag als Sprecherin der Zeitzeugen aus. 2002 wurde ihr, nicht zuletzt wegen ihrer Verdienste um eine Völkerverständigung zwischen Russen und Deutschen auf der Grundlage der historischen Wahrheit, das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Über viele Jahre war Hildegard Rauschenbach, die seit 1950 mit ihrer Familie in Berlin lebt, auch in landsmannschaftlichen Gremien aktiv, so im Vorstand der Landesgruppe Berlin und in der Berliner Gruppe der Kreisgemeinschaft Schloßberg. Immer wieder hat sie auch zur Schreibmaschine gegriffen, um das dörfliche Leben in ihrer Heimat anschaulich zu schildern. Ihre Bücher „Zuhause in Pillkallen“, „Marjellchen wird Berlinerin“, „Koddrig und lustig“ und „Marjellchen plachandert wieder“ erfreuen eine große Lesergemeinde. Nicht zu vergessen ihre Beiträge in der Wochenzeitung Das Ostpreußenblatt. Ihre Lieder, die sie vertont hat – mittlerweile sind es über 50! – und die sie lange Jahre auch selbst live vorgetragen hat, finden nun auf Musikträgern ihre Zuhörer. Mit ihrem Einsatz für das heimatliche Plattdeutsch in der von ihr ins Leben gerufenen Berliner Gruppe Ostpreußisch Platt hat Hildegard Rauschenbach darüber hinaus Akzente gesetzt. In Würdigung ihrer außergewöhnlichen Leistungen und ihrer Verdienste um eine Völkerverständigung zwischen Russen und Deutschen auf der Grundlage der historischen Wahrheit hat die Landsmannschaft Ostpreußen Hildegard Rauschenbach den Kulturpreis für Publizistik verliehen.

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung Ausgabe 20/08 vom 17.05.2008


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