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Berichte vom
Deutschlandtreffen der Ostpreußen
−  Ostpreußen bleibt  −

Messe Berlin - 10. und 11. Mai 2008


In landsmannschaftlicher Verbundenheit
Auszüge der Grußworte von Massimiliano Lacota, Heinrich Hoch,
den Sudetendeutschen und Westpreußen


Dr. Massimiliano Lacota,
Generalssekretär der Europäischen Union der Flüchtlinge und Vertriebenen

Verehrte zivile und religiöse Autoritäten,
sehr geehrte Damen und Herren,

 im Namen der Europäischen Union der Flüchtlinge und Vertriebenen (EUFV), aber auch im Namen der aus Istrien vertriebenen Italiener möchte ich Sie sehr herzlich und brüderlich begrüßen. Ich danke der Landsmannschaft Ostpreußen und ihrem Sprecher, Herrn Wilhelm von Gottberg, für die Einladung, die ich mit großer Freude angenommen habe. Es ist für mich eine Ehre, heute am Deutschlandtreffen der Ostpreußen teilzunehmen, denn dies ist eine sehr wichtige Gelegenheit der Begegnung, die über das fröhliche Beisammensein hinaus, so wie andere ähnliche Veranstaltungen – wie die der Sudetendeutschen zum Beispiel – vor allen Dingen ein unmißverständliches Zeugnis für den Fortbestand des Unrechts und für die Rechtsverletzungen darstellt, die ganzen Volksgruppen zugefügt wurden und auch heute, 60 Jahre nach dem Ende des blutigen Zweiten Weltkrieges, noch immer zugefügt werden. Nationalismus, Totalitarismus und Diktaturen, monströse und sadistische, ganze Völker betreffende Vertreibungs- und Vernichtungspläne haben auf diabolische und irrwegige Weise Denken und Handeln verbrecherischer Regierungs- und Staatsoberhäupter geprägt und die Zerstörung von Kulturen, von Traditionen, von Sprachen und Mundarten bewirkt, die das Ergebnis jahrhundertelanger menschlicher Arbeit waren. Nun da in Europa die Waffen schweigen, der Kalte Krieg beendet und auch die letzte – die kommunistische – Diktatur, besiegt ist, nun da trotz vieler Schwierigkeiten und nicht weniger Widersprüche von neuem die Aussicht auf ein friedvolles Zusammenleben an Boden gewinnt, müssen wir über das Geschehene nachdenken und von Grund auf einen nicht länger aufschiebbaren Prozeß der wahren Befriedung unter den Völkern Europas einleiten.

Dieser Prozeß kann nur vom Respekt und der Wiederherstellung der zwei Rechte ausgehen, auf denen die westliche Zivilisation im wesentlichen basiert: dem Personenrecht (habeas corpus) und dem Eigentumsrecht (ius proprietatis), zwei Grundsteinen des Rechtswesens, die im Fall von über 25 Millionen europäischer Flüchtlinge und ihrem Personen- und Eigentumsrecht verletzt wurden und weiterhin verletzt werden. Aus dieser Erkenntnis heraus ist im Dezember 2007 die Europäische Union der Flüchtlinge und Vertriebenen entstanden, zu deren stetiger Konsolidierung auch die Landsmannschaft Ostpreußen einen entscheidenden Beitrag geleistet hat, und die einen anderen, nicht einen alternativen, sondern einen komplementären Weg darstellt, die Rechtsmittel der europäischen Institutionen zu erschließen und zu nutzen ... Hierzu gilt es, allgemein verfügbare Mittel zu nutzen, um mit Hilfe neuer Strategien und des Zusammenschlusses von Millionen von Flüchtlingen Europa heute in die Verantwortung zu nehmen, denn Europa kann aus seiner gegenwärtigen Bewegungslosigkeit nur dann herausfinden, wenn es sich mit seinem eigentlichen, realen, nicht länger ignorierbaren und prioritären internen Problem konfrontiert: der überzeugten Verpflichtung für eine rasche und vernünftige Wiederherstellung von Recht und Gerechtigkeit für alle jene Bürger, die Diskriminierungen erleiden. Nur so kann Europa der Welt gegenüber beweisen, daß es seine Glaubwürdigkeit zurück gewonnen hat. Sehr geehrte Damen und Herren, dies ist ein legitimes, unantastbares und heiliges Recht und Europa muß die Kraft und den Mut haben, es wieder herzustellen, denn die Flüchtlinge und Vertriebenen können nicht länger hinnehmen, daß auf einen ungerechten Krieg auch eine ungerechte Nachkriegszeit und vor allem ein ungerechter Frieden folgt. „Ostpreußen bleibt“ ist das Motto dieses 60. Treffens.

Die Gerechtigkeit und die Wahrheit siegen immer ist unser aller Motto. Ich danke Ihnen.

Dr. Massimiliano Lacota, Generalssekretär der Europäischen Union der Flüchtlinge und Vertriebenen (EUFV)

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung Ausgabe 20/08 vom 17.05.2008

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Heinrich Hoch,
Vorsitzender des Dachverbandes der deutschen Vereine

Sehr geehrter Herr von Gottberg!
Liebe Landsleute!
Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Im Namen der Mitglieder des Verbandes der Deutschen Gesellschaften im südlichen Ostpreußen übermittle ich Ihnen die herzlichen Grüße der Landsleute aus unserer gemeinsamen Heimat. Wir danken Ihnen für Ihre Einladung zum diesjährigen Deutschlandtreffen der Ostpreußen in Berlin, die wir als Ausdruck der engen, freundschaftlichen Verbundenheit werten. Zugleich möchte ich die Gelegenheit nutzen, um Ihnen auch für die langjährige vielfältige Unterstützung in den verschiedenen Bereichen und Formen für die in den Heimatkreisen lebenden Landsleute zu danken, mit der Sie nicht nur die Teilnahme an den Treffen ermöglichen, sondern auch soziale und andere Hilfe leisten ... Wir leben heute in einer Staatengemeinschaft der Europäischen Union, in der seit dem vergangenen Jahr auch die Grenze zwischen Deutschland und Polen geöffnet ist. Gegenseitige Besuche sind dadurch völlig problemlos geworden. Das war vor einigen Jahren noch nicht vorstellbar ... Damit ist Ostpreußen mit seinen südlichen Landkreisen den Landsleuten, die dort nicht mehr wohnen, näher gerückt. Wir alle können jetzt die von unseren Vorfahren geschaffenen Städte und Dörfer, die von ihnen gestaltete und von uns geliebte Landschaft mir ihren Feldern und Wäldern durchwandern und zu Gast sein bei den Menschen, die jetzt dort leben. Sie werden als Gäste freundlich aufgenommen und können mit ihnen Ostpreußen als gemeinsame Heimat erleben.

Bemühen wir uns als heutige Staatsbürger Deutschlands oder Polens verstärkt darum, in unseren Ländern das Wissen über Ostpreußen vor 1945 zu vertiefen, wachzuhalten und zu verbreiten. So bewahren wir nicht nur das Andenken an unsere Vorfahren und die Erinnerung an die Geschichte und Kultur Ostpreußens als Teil der europäischen Kulturgeschichte, so tragen wir auch dazu bei, daß Ostpreußen in der Zukunft unauslöschlich bleibt und weiterlebt. Dieses ist auch ein wesentlicher Bestandteil der Völkerverständigung und unser Auftrag, ist zugleich Grundlage für unser Leben als heutige deutsche Minderheit in Polen, deren Minderheitsrechte geachtet werden und deren Verhältnis zu den Kommunalbehörden vielerorts freundschaftlich ist. Wir sind als neue Mitglieder der EU aufgerufen, den Blick nach vorne zu richten und uns auf unsere gemeinsame Verantwortung für die Zukunft Ostpreußens zu besinnen.

Ostpreußen lebt und wird in dem Maße seinen festen Platz in einem künftigen geeinten Europa haben, wie wir uns gemeinsam der Geschichte und dem großen historischen Erbe dieses Landes als Auftrag und Verpflichtung zu seiner Gestaltung für künftige Generationen annehmen. Nur so kann ein solides Fundament für das zukünftige Haus Europas, das Europa des Friedens, geschaffen werden. Unsere Kinder und Enkel sollen hineinwachsen in eine Welt, in der nie wieder Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden, eine Welt, in der die Menschen und Völker ohne Furcht und zwang zusammen leben können. Am 2. August findet in Osterode in Ostpreußen das diesjährige Sommerfest auf dem Gelände am Bismarckturm statt. Ich lade Sie alle sehr herzlich ein, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, und hoffe, Sie recht zahlreich als unsere Gäste empfangen zu dürfen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, wünsche uns allen schöne und erlebnisreiche Stunden hier in Berlin und sage „Auf Wiedersehen im August in Osterode / Ostróda, der Perle des Oberlandes.

Heinrich Hoch, Vorsitzender des Dachverbandes der deutschen Vereine im südlichen Ostpreußen

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung Ausgabe 20/08 vom 17.05.2008


Dr. Werner Nowak,
Präsident der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Bundesversammlung

Verehrte Ostpreußen,

zum Treffen Ihrer Landsmannschaft an Pfingsten 2008 in Berlin entbiete ich Ihnen und Ihren Landsleuten im Namen der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, aber auch persönlich Grüße der Verbundenheit und Solidarität.

Neben dem politischen Mahnruf an Deutschland und Europa mögen von Ihrem Bundestreffen auch Impulse der Hoffnung und Durchhaltekraft an Ihre Landsleute und alle deutschen Heimatvertriebenen ausgehen!

Bei dieser Gelegenheit danke ich Ihnen im Namen unserer Volksgruppe für Ihr vorbildliches und unerschütterliches Eintreten für die Rechte und Interessen nicht nur Ihrer ostpreußischen Landsleute, sondern auch der deutschen Heimatvertriebenen schlechthin nunmehr auch auf europäischen Ebene. Ihr Beispiel ist Verpflichtung auch für uns Sudetendeutsche, der wir im Begriffe sind zu entsprechen. Die Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft und ihr Präsident stehen dabei an Ihrer Seite ...

Dr. Werner Nowak, Präsident der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Bundesversammlung

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung Ausgabe 20/08 vom 17.05.2008


Siegfried Sieg,
Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Westpreußen

Sehr geehrte Ostpreußen, ...

Ich möchte ... auf diesem Wege alle Teilnehmer am großen Ostpreußen-Treffen in Berlin herzlich grüßen. Ostpreußen und Westpreußen verbindet nicht nur eine unmittelbare geographische Nachbarschaft, sondern es sind auch die aus der Zeit des Deutschen Ordens im Mittelalter stammenden gemeinsamen geschichtlichen Wurzeln.

Daraus hat sich dann im Verlauf der langen Geschichte Preußens eine enge Verbundenheit der beiden östlichsten Provinzen Deutschlands und ihrer Bewohner zwischen Weichsel und Memel entwickelt. Schließlich verbindet uns auch das leidvolle Schicksal des erlittenen Heimatverlustes in der jüngsten Geschichte – aber auch der Wille, der Heimat im Osten stets die Treue zu halten. Blicken wir nach vorn: Hoffen wir auf ein gut nachbarschaftliches Miteinander in der Gemeinschaft der europäischen Völker und auf eine gute Entwicklung im Europa der Zukunft.

In landsmannschaftlicher Verbundenheit, Ihr Siegfried Sieg, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Westpreußen

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung Ausgabe 20/08 vom 17.05.2008


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